Dienstag, 28. März 2017

Namaskaram India!

8 Monate, 34 Wochen, 240 Tage, 5760 Stunden und 345600 Minuten, so lange waren wir in Indien. Und nun ist es vorbei.

Beziehungsweise nein, jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Einer der Hauptaspekte des Freiwilligendienstes ist die Eingliederung in Rückkehreraktivitäten. Zusammen arbeiten wir Freiwilligen daran ein wahrheitsgetreues, differenziertes Bild von Indien zu vermitteln und Verallgemeinerungen und Pauschalisierungen zu vermeiden. Mit unseren Erzählungen und Erlebnissen  möchten wir euch an unseren Erfahrungen teilhaben lassen und hoffentlich spannende Diskussionen starten. Aber was haben wir eigentlich innerhalb der letzten 8 Monate erlebt?

Neben 350 Tassen Chai (für mehr Daten und Fakten schaut doch bei unserem Artikel: 8 Monate Indien in Zahlen vorbei) konnten wir so einiges von unserer To Do Liste abhacken. Was dort genau draufstand, wollen wir euch im Folgenden vorstellen.

Zum einen haben wir uns im Alltag stets indisch gekleidet, haben unsere eigenen Saris und Churidars gekauft und selber probiert, den Sari anzuziehen. Auch wenn wir kläglich gescheitert sind und wir nach 2h Rumzuppeln doch schließlich völlig verzweifelt beim Schneider auf der Matte standen, können wir nun wenigstens sagen, wir haben es versucht.

Auch das tägliche Kochen war ein wesentlicher Bestandteil unserer Zeit hier in Indien. Seien es Parotha, Naan, Dosa oder Chappati, sei es das klassische Okraschotencurry, das trockene Kokos-Bohnen Curry oder ein Tomato Fry, mittlerweile können wir beide sicherlich von uns behaupten, indisch kochen zu können.

Wir haben viele neue Frucht- und Gemüsesorten ausprobiert, Mahlzeiten bestellt, die wir überhaupt nicht kannten und um den Preis gefeilscht.

Aus "Einen Affen sehen" wurden unzählige, ob in angenehmen oder auch sehr unangenehmen Situationen. Aus "Einen Elefanten sehen" wurden so einige, ob im Tempel oder in der freien Wildbahn und auch die giftige Schlange und Spinne konnten wir abhacken.

Auf unserer Reise durch Indien konnten wir "Auf einem Kamel reiten", "Eine kurze Hose tragen" und "Am Strand Silvester feiern" durchstreichen.

Zusammen mit anderen Freiwilligen haben wir auf unserer Dachterrasse unter dem freien Sternenhimmel übernachtet und sind um 5 Uhr in der Früh auf eine hinduistische Hochzeit gegangen.

Wir haben diverse Filme geschnitten und Selfies mit Indern abgelehnt, waren paragliden und haben 36h am Stück im indischen Zug verbracht.

Die Krönung aller Erlebnisse waren aber sicherlich die vielen wunderschönen Orte, die wir in Indien Sehen durften. Sei es die Tharwüste im Norden, von Palmen gesäumte Strände in Goa und Kerala, das Taj Mahal, die Multimetropole Delhi oder natürlich unser heißgeliebter Idukki Distrikt.

Wie ihr seht, haben wir so einiges erleben dürfen.. Obwohl natürlich nicht immer alles so rosig war, kann man definitiv sagen, dass unsere positiven Erlebnisse alles andere überwiegen! Wir haben uns in Indien verliebt und hoffen sehr, dass euch unser Blog dies auch gebührend zeigen konnte.

Nie wieder werden wir missen wollen, was uns dieser Freiwilligendienst gebracht hat, nämlich einen zweiten Blickwinkel auf unsere kleine Welt.

Wir freuen uns sehr, dass ihr unseren Blog so gut verfolgt habt (vielen Dank für 8000 Klicks in 8 Monaten!) und freuen uns umso mehr, bald persönlich mit euch reden zu können! Auch wenn uns Indien super gut gefallen hat, freuen wir uns natürlich auch wieder auf unsere Heimat. Sei es die Großstadt Berlin oder der norddeutsche Flecken Harpstedt. Wir freuen uns auf euch!

Bis dahin, noch einmal Namaskaram aus unserem Office in Kattappana!

Alles Liebe, Melissa und Carla
Von dieser einzigartigen Landschaft müssen wir uns nun leider verabschieden.


Freitag, 24. März 2017

8 Monate Indien in Zahlen

Nun nähert sich unser Freiwilligendienst dem Ende zu und in den 8 Monaten haben wir Strichlisten geführt und viele Zahlen und Fakten aufgeschrieben, um sie Euch nun mal vor Augen zuführen. Einige Zahlen haben uns selber überrascht, wie zum Beispiel der Fakt, dass wir im Durchschnitt täglich 1,32 Stunden im Bus saßen.



350Tassen Chai. Er gehört in Indien einfach immer mit dazu.
Unzählige Selfies mit Indern und fast genauso oft Absagen erteilt.

317 Stunden Bus/Zug. Darunter unser Spitzenreiter: 36 Stunden im Zug von Delhi nach Goa.
Unzählige Stunden Stromausfall. Und das meist in den ungünstigsten Momenten.           
240 Werbe-SMS erhalten.
203 mal Curry gekocht und genauso oft mit den Mitarbeitern alle Currys geteilt.                    
25 mal unsere Klamotten mit der Hand gewaschen.
23 neue Obst- und Gemüsesorten probiert. Darunter Yam, Tapioka, Sternenfrucht, Snake Gourd, Drumsticks, Jackfruit und Maracuja aus dem eigenen Garten.
11 mal nicht mit eiskalten Wasser geduscht. Und das meist nur, weil es so warm war, dass das Wasser in den Wassertanks von der Sonne erhitzt wurde.
9 Spinnen getötet (und teilweise auch töten lassen).
8 Pakete erhalten. Davon leider nicht alle unbeschädigt.
Max. 7 Leute in einer Rickshaw (ausgelegt für 3).
6 verschiende Churidars besessen.
4 Stunden auf einem Kamel gesessen, wobei wir die einzigen waren, die es wirklich bequem fanden.           
3 Saris besessen und jedes mal musste uns beim anziehen geholfen werden           
1 giftigen Schlange begegnet, einer kleinen Königkobra.